Alle Jahre kommt sie wieder. Die gute alte Zeit der Neujahrsvorsätze: „Aber dieses Jahr höre ich wirklich mit dem Rauchen auf.“ „20 Kilo abnehmen sollt dieses Jahr locker drin sein.“

In den ersten 3 Wochen sind die Fitnessstudios voll (meine Lieblingszeit) und trotzdem scheitern 90%. Aber warum eigentlich?

(Wenn du gleich wissen willst, was du anders machen musst, dann scroll einfach runter 😉 )

Warum scheitern die meisten Neujahrsvorsätze?

 

Fremde Ziele

Wie hoch denkst du ist die Wahrscheinlichkeit, dass du auf Dauer aufhörst zu rauchen, nur weil es deine Eltern wollen? Oder dass du 10kg abnimmst, weil dein Partner dich gerne schlanker hätte? Ich sag es dir: Gleich Null!

Also denk mal nach, ist dein Ziel überhaupt dein Ziel? Wenn nicht, verschwende erst gar keine Energie darauf! Wäre es besser, diese schlechten Gewohnheiten abzulegen? Wahrscheinlich schon. Aber wenn du es für jemand anderen machst, wirst du die (langfristige) Motivation nicht aufwenden, um das Ziel zu erreichen.

 

Unrealistische Ziele

Ein Ziel ist nur dann ein Ziel, wenn es auch erreichbar ist. Sonst bleibt es ein Traum.

Keiner nimmt sich als Ziel 10 Jahre jünger zu werden. „Natürlich nicht, das ist doch komplett unrealistisch.“

Aber wie realistisch ist es, den Körper einer anderen Person zu bekommen?  Nein, es ist kein wirkliches Ziel, wie Sophia Thiel aussehen zu wollen. Jeder Körper ist anders. Mache haben ein breiteres Becken, manche haben längere Beine. Diese Dinge kannst du nicht ändern. Dein Aussehen und Wohlbefinden verändern, ja, deine Genetik ändern, nein. Also, hör auf, wie jemand anderes aussehen zu wollen und hol das Beste aus deinem Körper heraus!

 

Zu große Ziele

20kg zu verlieren klingt ja nach einem guten Ziel (wenn wir von Körperfett und nicht reinem Gewicht reden 😉 ). Aber über welchen Zeitraum?

Bei einem Startgewicht von 200kg ist das in einem Jahr möglich. Aber wenn du von 80kg auf 60kg runter willst, kann das schon um einiges länger dauern. Und schaffst du es dann, bis dahin motiviert zu bleiben? Ist das Ziel zu groß, ist es ebenso ein unrealistisches Ziel. Dann lässt du dich von einer im Kopf festgelegten Zahl leiten und wenn es mal nicht wie gewünscht läuft (sorry, das Leben ist nicht linear), dann verzweifelst du und gibst auf (Ich mein natürlich nicht dich, sondern die vielen Menschen da draußen, die ihre Neujahrsvorsätze nicht umsetzen.).

 

Schwarz/Weiß denken

Nein, das Leben ist nicht wie ein Computer, der nur ein und aus kennt. „Ich ernähre mich im nächsten Jahr nur noch Vegan“ ist viel, viel schwieriger langfristig durchzuziehen, als „Ich reduziere meinen Fleischkonsum“.

Das Zweite läuft (wenn du das willst), irgendwann aufs Erste hinaus. Aber was sorgt eher dafür, dass du „gewinnst“? Einmal Fleisch essen und du hast dein (im ersten Fall) selbst vorgegebenes Ziel nicht erreicht. Und macht dich das zu einem schlechten Menschen? Natürlich nicht! Aber die meisten werfen nach so einem “Rückschlag” gleich das Handtuch.

 

„Danke Chris, jetzt weiß ich, was ich nicht tun soll. Sehr motivierend.“ Ich habe nicht gesagt, dass du den ganzen Text lesen musst (ich hab sogar am Anfang geschrieben, du kannst runterscrollen 😉 ), aber, wenn du schon mal hier bist, hier meine Vorschläge, was du tun kannst:

 

Wie Neujahrsvorsätze Wirklichkeit werden

 

Kein Ziel haben

Ja ich weiß, wie kann ich ein Ziel erreichen, ohne ein Ziel zu haben. Was ich damit meine: Konzentriere dich nicht auf das Ziel, sondern auf den Prozess. Angenommen du willst 10kg abnehmen. Super. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Was musst du also tun, um diese 10kg abzunehmen? Richtige Ernährung klingt schon mal gut. Und wie schaffst du das? In dem du gesunde Sachen isst. Und wie schaffst du das? In dem du dir gesunde Sachen kochst!

Also ganz einfach, aus dem Ziel = Abnehmen, wird der Prozess = Kochen. Das heißt, dein neues „Ziel“ lautet nicht abnehmen, sondern kochen (damit du abnimmst!).

 

Kleinere Zwischenziele setzen

Wie motivierend ist ein Ziel, das du vielleicht (Betonung liegt hier bei „vielleicht“) erst in 1-5 Jahren erreichst? Die meisten sind gerade mal am Anfang motiviert. Vielleicht. 😉

Aber wie motivierend ist es, ein Ziel zu haben, das nur eine Woche entfernt ist? Und hier kommen wir wieder zum Prozess. Es geht nicht darum 1095 Mahlzeiten (3 Mahlzeiten an 365 Tagen) perfekt zu machen. Nein, starte mal mit einmal vorkochen für 3 gute Mahlzeiten.

Dieses Ziel ist doch leicht zu erreichen, oder? Ein einziges Mal kochen in einer ganzen Woche schaffst du. Und so ein kleines Ziel zu erreichen, motiviert! Dann kannst du dir das nächste größere Ziel setzen. Zum Beispiel eine größere Menge kochen, um 4-5 Mahlzeiten abzudecken. Und so weiter und so fort. Unterschätze nicht, was du mit diesen kleinen Gewohnheiten in ein paar Monaten erreichen kannst!

 

Kleine Siege feiern

Und dann feiere deinen Erfolg!!! Du hast es geschafft, in einer Woche vorzukochen? Großartig! Feier deinen Erfolg (aber nicht unbedingt mit Essen 😉 ). Was wären die großen Erfolge ohne die kleinen? Denn wartest du darauf, bis du endlich dein Ziel erreicht hast, dann feierst du nie.

„Was redest du Chris, na sicher feier ich es, wenn ich 10kg abgenommen hab!“ Das würde mich natürlich freuen, nur erstens hat sich dein Ziel wahrscheinlich wieder geändert (vielleicht noch mehr abnehmen, oder Muskeln aufbauen…) und zweitens: Wieso so lange warten? 😉

Wenn du dir kleine Ziele setzt, kannst du viel öfter feiern und dadurch bleibst du auf lange Sicht motivierter. Nur so erreichst du auch deine großen Ziele!

 

Nicht aufgeben

Kennst du diesen Spruch: „Ich wollte dieses Jahr 10kg abnehmen, jetzt sind es nur noch 13kg.“?

Das passiert, wenn dein Denken schwarz/weiß und nur auf das Ziel ausgelegt ist. Du hast es in einer Woche mal nicht geschafft vorzukochen? Dann geht die Welt nicht unter. Du hast noch immer genügend andere Wochen, um es zu schaffen. Wenn deine Zwischenziele klein sind, macht es gar nichts, wenn du es das eine oder andere Mal nicht schaffst, dich an deinen Plan zu halten.

Wie heißt es so schön, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nicht alles hinwerfen und sagen: „Ich kann das nicht.“. Aufstehen, Krone richten und weitermachen!

 

Beginnen

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Du kannst noch so viel im Internet lesen, den perfekten Plan ausarbeiten, dir das schönste Trainingsgewand kaufen, wenn du nichts tust, wird nichts passieren! Und es ist egal, ob du schon alles kannst, oder alles weißt! Mach was. IRGENDWAS. Es geht darum, den Stein mal ins Rollen zu bringen. Nachbessern kannst du immer.

 

Also, damit dieses Jahr ein Erfolg wird: Überleg dir, was du tun musst, um dein realistisches Ziel zu erreichen (Prozess), dann teile diesen in kleine Schritte, ignoriere die Ausrutscher und feiere jeden kleinen Erfolg. Und das Wichtigste, fang an. JETZT!

 

Dein Fitnesstrainer Wien,

Chris